Die Freie Musikszene hat innerhalb der Arbeit der Koalition der Freien Szene eine Pressemitteilung veröffentlicht. Die Frankfurter Rundschau hat diese in einer Meldung aufgegriffen.
Die FREIE MUSIKSZENE wendet sich nachdrücklich gegen die im Haushaltsentwurf der Stadt Frankfurt 2022 vorgesehenen massiven Einsparungen im Kulturetat. Auch wenn die geplanten Kürzungen im aktuellen Haushaltsentwurf zunächst nur für institutionell geförderte Kultureinrichtungen vorgesehen scheinen, möchten wir uns als freischaffende Musiker:innen aller Stilrichtungen (Klassik, Pop, Folk, Jazz, Elektro und mehr) mit den betroffenen Kultureinrichtungen solidarisieren. Letzten Endes betreffen diese Einsparungen die freischaffende Szene ebenso, da die Spielpläne und Programme der Konzertorte und Museen vielfach auch von temporär beschäftigten freischaffenden Musiker:innen getragen werden. Zudem hat sich die gesamte Kulturbranche noch nicht von den finanziellen Einbrüchen und der kulturellen Brache der Corona-Pandemie erholt.Pünktlich zum Regierungswechsel 2021 hatte die Freie Musikszene ein Positionspapier veröffentlicht, aus dem hervorging, dass die Szene seit langem unter Mangel an Fördermaßnahmen und Kulturräumen leidet – hier ist eine deutliche Aufstockung des Etats erforderlich, um der nicht unerheblichen Anzahl freischaffender Künstler:innen eine existenzsichernde berufliche Tätigkeit überhaupt zu ermöglichen.
Das Positionspapier mit dem Bericht der durchgeführten Recherche ist öffentlich einsehbar unter: https://koalition-freieszeneffm.de/wp-content/uploads/2021/11/Stärkung-der-freien-Musikszene-ohne-Unterschriften.pdf
Als Musiker:innen sehen wir es auch als unsere Aufgabe, finanzschwachen Teilen der Gesellschaft die Teilhabe an kulturellen Angeboten zu ermöglichen. Doch Kürzungen im Kulturbereich bedingen immer eine Verschlechterung der Arbeitsbedingungen aller in diesem Bereich Arbeitenden, eine Reduzierung des Angebots und somit der kulturellen Teilhabe. Sie bergen die Gefahr, dass kreativer innerer Reichtum einzelner verkümmert, Zugehörigkeit verloren geht und der gesellschaftliche Zusammenhalt geschwächt wird.Wir müssen uns hier die Frage stellen, auf welcher Wertegrundlage wir uns als Gesellschaft wahrnehmen. Die gerade begonnene Zusammenarbeit der Stadt mit den Vertreter:innen aus dem Kulturbereich und den Bürger:innen in Bezug auf den Kulturentwicklungsplan stellt ausdrücklich das Thema kulturelle Teilhabe an vorderste Stelle. Diese Zusammenarbeit zwischen Freier Szene und Stadt hätte in Frankfurt eine große Chance, wenn man sie nicht durch Einsparungen belastete.