Ankündigung fokus#7 – Freie Klassikszene II am 24.03.21

Am 3. Februar 2021 wurde der Forderungskatalog der Koalition der Freien Szene an Kulturdezernentin Dr. Ina Hartwig übergeben. Das Echo in der Presse war durchweg positiv. Frau Dr. Ina Hartwig machte sich in einer Rede für die Freie Szene stark und lud die Sprecher*innen zur Mitarbeit am Kulturentwicklungsplan der Stadt ein. 

Die Freie Klassikszene Frankfurts möchte, wie bei ihrem ersten Treffen beschlossen, weitere konkrete Vorschläge und Lösungsansätze für diesen Kulturentwicklungsplan und die Szene selbst erarbeiten. Zu diesem Zweck laden wir am 24.03.21 um 20 Uhr per Onlinekonferenz zu unserem zweiten Fokustreffen der Freien Klassikszene ein!

Grundlegende Themen werden sein:

  • Unterrichts- und Konzerthonorare im Kontext der städtischen Förderung sowie im Kontext der Honorarstandards der Szene und Entwicklung einer Form von “Art but Fair”-Selbstverpflichtung oder Plakette.
  • Probe-, Unterrichts- und Auftrittsräume im Kontext der städtischen Förderung und der Ressourcenteilung
  • städtische Förderung freier Ensembles und Konzertreihen: Anpassung der Förderrichtlinien und Fördermittel

Zur Teilnahme bitte formlos per Email anmelden:
info@koalition-freieszeneffm.de

Wir laden offen zu unserem Fokustreffen ein. Leitet diese Einladung gerne an Kolleg*innen weiter und teilt sie auf Euren Socialmediakanälen.

Was bisher geschah…

Im Jahr 2018 gab es ein Gründungstreffen in Frankfurt, auf der sich freischaffende Künstler*innen sämtlicher Sparten trafen – daraus ging die „Koalition der Freien Szene“ hervor. Als solidarischer Zusammenschluss der freien Kulturschaffenden will die Koalition für eine Verbesserung der Arbeitsumstände der Freien Szene streiten. Vor Ort wurden Sprecher*innen für die unterschiedlichen Kultursparten gewählt und es wurde beschlossen, spartenspezifische Treffen zur Ermittlung des Bedarfs zu veranstalten, um die daraus Forderungen bei der Stadt vorbringen zu können.

Das Treffen für die Freie Klassikszene „Fokus #2: Was braucht die klassische Musik?“ fand am 8.5.2019 statt. Eingeladen wurde offen über Socialmedia und  die Webseite der Koalition der Freien Szene.

Bei diesem Treffen kamen freischaffende Musiker*innen zusammen, die den Berufsalltag in der Freien Klassikszene in Frankfurt verändern wollten. In 2 AGs eruierten sie Missstände, trugen Lösungsideen und Forderungen zusammen und ermittelten einen Recherchebedarf. Via Email, Telefonaten und persönlichen Treffen wurde Kontakt zum Kulturamt aufgenommen und erste Fragen miteinander diskutiert.

Die Ergebnisse der Fokustreffen aller Kultursparten wurden in einem Forderungskatalog zusammengefasst und die Übergabe an Dr. Ina Hartwig, vorbereitet. Durch die Coronapandemie wurde der Abschluss aller Fokustreffen und die Finalisierung des Katalogs zwar zeitlich verzögert, konnte jedoch im Februar 2021 vollzogen werden.

Dies ist die Kurzfassung der im ersten Fokustreffen der Freien Klassikszene erarbeiteten Kernforderungen:

Kernforderungen Klassische Musik 

  • Die freie klassische Musikszene braucht einen eigenen Fördertopf, der auf die Erfordernisse des Arbeitsalltags der Szene zugeschnitten ist, sowie ein erweitertes Beratungsangebot für Förderanträge.
  • Die freie klassische Musikszene braucht Räume!
    – Es braucht eine Einrichtung, die die räumlichen Ressourcen Frankfurts sukzessive erfasst, hält und vermittelt; Radar kann das aktuell nicht leisten, hier werden geeignete Räume selten und eher zufällig angeboten.
    – Leerstehende städtische Immobilien sollten proaktiv der Freien Musikszene zur Verfügung gestellt werden.
    – Die Musiker*innen brauchen von der Stadt geförderte Coworking-Spaces oder ein Proben- und Konzertzentrum.
    – Es muss für freie Musiker*innen möglich sein, die Gebäude der allgemeinbildenden Schulen für Unterrichtszwecke zu nutzen. Gelebt werden sollte eine kooperative Ermöglichungskultur. Verwaltungshürden bei der Vergabe von Nutzungsgenehmigungen für Musikräume müssen abgebaut werden.
    – Kunst und Kultur muss fester Bestandteil der Bebauungsplanung sein. Bei baulichen Investitionen soll die Freie Szene mit städtischen Kulturinstitutionen gleichgestellt werden.
    – Die Flexibilität, Diversität und Individualität der Freien Szene kann ein integraler und nachhaltiger Bestandteil der Stadtkultur sein und die Verbundenheit mit einem Stadtteil durch unkompliziert buchbare Live-Musik fördern. Es müssen Anreize für die Stadtgesellschaft geschaffen werden, damit Kulturhäuser, Institutionen, Unternehmen und Kirchen sich für die Freie Szene öffnen:
    – Städtische Institutionen sollten in ihren Veranstaltungen programmatisch freie Musiker*innen der Stadt mit einbeziehen.
    – Von der Stadt geförderte Institutionen sollten Räume stärker an die freie Szene abgeben.
  • Ein ständiges Gremium zwischen Kulturschaffenden, Kulturinstitutionen, Politik, Verwaltung und Bürger*innen würde viele strukturelle Probleme lösen können. Es berät bei kulturpolitischen Entscheidungen, begleitet konstruktiv die Kulturentwicklung und gibt Impulse für zukünftige Entwicklungen im Interesse der Kultur in der Stadt und der in ihr lebenden Menschen.
  • Ein Künstlerischen Betriebsbüro (KBB) für klassische Musiker*innen, das konkrete Belange der Szene mit der Stadtpolitik koordiniert, die Sichtbarkeit der Szene zum Anliegen hat und aktiv Wege in die politische Öffentlichkeit zeigt, würde die Szene stärken.
  • Mit einer Vermittlungsplattform für freie Musiker*innen schüfe man konkurrenzfähige Verdienstmöglichkeiten.
  • Honoraruntergrenzen für Konzertgagen und Unterrichtshonorare sind notwendig sowie die Buchung von freischaffenden Musiker*innen. Die Stadt Frankfurt sollte hier beim Engagieren von Musiker*innen selbst beispielhaft agieren und die Frankfurter Szene berücksichtigen.
  • Frankfurt braucht eine „Art but Fair“-Plakette, die faires Engagement und faire Bezahlung der Musiker*innen herausstellt. 



Datum: 24.03.21
Uhrzeit: 20:00 Uhr
Ort: Onlinekonferenz, Anmeldung per Mail an info@koalition-freieszeneffm.de